HALTE DEINE VERSPRECHEN! – EURE FAHNEN ERSETZEN KEINE FANKULTUR!

Worum es geht: 

Es geht um die Gestaltung der Südtribüne mit Fahnen in schwarz-weiß-blauem Balkenmuster. Seit dem Heimspiel gegen den VFB Stuttgart in der Hinrunde hängen im Unterrang acht solcher Fahnen.

Was uns daran stört:

Wir halten daran fest, dass Fußball ohne Fans im Stadion Unterschiede aufweist. Unterschiede zu Spielen mit Zuschauern, Gesängen, Fahnen und Choreographien – eben Spielen mit Fankultur. Die Geschäftsleitung der KGaA beklagte mehrfach, wie traurig und leblos die Spiele sind und wie schmerzlich der Verein die Fans vermisst. 

Dieser vorgeblichen Haltung widerspricht das Handeln des Vereins: Schon beim ersten Geisterspiel gegen Osnabrück im Frühjahr 2020 zeichnete die Geschäftsleitung ein verzerrendes Bild im Stadion durch Zaunfahnen auf der Südtribüne, ein großes Spruchband auf der Osttribüne und weitere gestaltende Elemente. Infolge der an den Verein adressierten Kritik bekannte sich Markus Rejek zu einem Verzicht auf diese optischen Gestaltungsmittel. Das Interesse der Fans richtete sich vor allem auf das Erscheinungsbild der Südtribüne: Einem Geisterspiel entsprechend sollte sie farblos, leblos – leer bleiben. Das entgegengesetzte Handeln tastet einen Grundkonsens an: Den Fans – und nur ihnen – obliegt die optische Darstellung der Tribüne. Wer in bewusster Umgehung der Faninteressen eine Tribüne gestaltet, erklärt die Besucher der Südtribüne zu austauschbarem Beiwerk.

Dennoch hält ein Zustand weiterhin an, der mit sämtlichen berechtigten Erwartungen bricht:  Die Südtribüne wurde nicht nur optisch gestaltet. Die Art der Gestaltung imitiert unsere Fankultur. Fahnen der Art, wie sie aktuell hängen, waren in der Vergangenheit immer wieder Teil von Choreographien und Blockfahnen. Ein Mittel eigenständiger Fankultur wird zur Darstellung ihrer Ersetzbarkeit umgewidmet. Die Aussage dieses traurigen Schauspiels: „Wenn ihr nicht da seid, dann machen wir euch eben nach!“

Was wir wollen:

Wir fordern Markus Rejek schlichtweg auf, sein Versprechen zu halten. Das umfasst das Freihalten der Tribüne von imitierter Fankultur.

Seinem medial inszenierten Bild eines Fußballromantikers, der Faninteressen ernst nimmt, eine kritische Distanz zum Fußballgeschäft wahrt, in heldenhafter Manier dem DSC Arminia auf der großen Fußballbühne Geltung verschafft, ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren, kurz: jemandem, der einen „besonderen“ Weg gehen möchte – diesem rissigen Selbstbild könnte ein konsequentes Handeln in dieser Situation doch Vorschub leisten.

Lokal Crew Ultras